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V. Der Kamps -er beiden öttrgerschasten.
(Erste Hälfte 494—445.)
An der Vertreibung der Könige und an der Verteidigung Roms hatten die Neubürger oder Plebejer sich ebenso lebhaft beteiligt, wie die Altbürger oder Patrizier. Sie erwarteten also, daß man sie im Genusse der erworbenen Rechte belassen und ihren Beschwerden abhelfen würde. Viele von ihnen waren arm und hatten in den Zeiten der Kriege Schulden aufnehmen müssen, durch welche sie sehr gedrückt wurden. Waren doch die römischen Schuldgesetze so hart, daß es dem Gläubiger freistand, den säumigen Schuldner der Freiheit zu berauben und dessen Kinder in die Sklaverei zu verkaufen.
Als die Plebejer sich immer wieder in ihrer Hoffnung getäuscht sahen, daß eine mildere Behandlung eintreten würde, beschlossen sie die Stadt zu verlassen. Mit Weib und Kind begaben sie sich auf einen nahe gelegenen Berg, den Heiligen Berg, um dort eine neue Stadt zu gründen, in der sie allein die Herren sein wollten. Jetzt sahen die Patrizier ein, daß sie nachgeben müßten, wenn nicht die Stadt ganz veröden sollte. In ihrem Aufträge begab sich der Konsul Meueuius Agri'ppa zu deu Plebejern. Er erzählte ihnen eine Fabel: Einst empörten sich die Glieder des Leibes gegen den Magen. Sie warfen ihm vor, daß er in behaglicher Ruhe verzehre, was sie in harter Arbeit ihm zuführen müßten, und so verschworen sie sich, keinen Dienst mehr zu verrichten, der dem Magen Vorteile bringe. Bald wurde der Magen schlaff, aber gleichzeitig ermatteten auch die Glieder, denn sie bekamen nicht mehr Kraft und Saft vom Magen aus zugeführt. So machten sie denn Frieden und stellten den früheren Zuftaud wieder her. „Ihr könnt, o Plebejer", fagte Agrippa, „durch eure Empörung die Patrizier schwer schädigen, aber mindestens ebenso schwer wird der Schaden sein, den ihr euch selbst zufügt." Da kehrte den Plebejern die ruhige Überlegung zurück, und sie versprachen, wieder heimzukehren, wenn man den schweren Drnck der Schuldgesetze mildern und ihnen gestatten wolle, eigene Beamte zu wählen, die ihnen Schutz gewähren könnten. Beides gestand der Senat zu, und so ging der gefährliche 494 Auszug auf deu Heiligen Berg (494) vorüber, ohne die Blüte der Stadt zu schädigen. Er hat sie im Gegenteil gefordert, da nun die neuen plebejischen Beamten, die beiden Volkstribunen, nicht ruhten und nicht rasteten, bis die Vorrechte der Patrizier ganz beseitigt und eine vollständige Verschmelzung beider Bürgerschaften herbeigeführt wurde.
[Die Tribunen waren mit ganz besonderen Vorrechten ausgestattet: ihre Person war unantastbar, ihr Haus eine Freistatt für verfolgte Plebejer; jeden angeklagten Plebejer konnten sie vor Gericht vertreten; jeden patrizifchen Beamten, der Plebejern unrecht tat, konnten sie zur Strafe ziehen; schließlich erhielten sie sogar das Recht, den Seuatssitzuugeu beizuwohnen und durch ihren Ruf „Veto" (d. i. ich verbiete es) jeden den Plebejern schädlichen Beschluß zu verhindern. Nach Belieben konnten sie auf dem Forum Ver-
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248
■ (
Man sagt mir, der Mensch sey ein Geschöpf, das
ans einem sehr künstlich gebauten Leibe, und einer ver-
nünftigen Seele bestehe. Zunächst will ich also auf
mcmen^Leib Amt geben, und auf die mannichfaltigen
Theile, aus welchen er so wunderbarlich zusammen gesetzt
ist. Hernach will ich versuchen, was ich von der Seele
werde zu sagen wissen, welche, ohne Zweifel, den wichtig-
sten und edelsten Theil des Menschen ausmacht.
Mein Leib hat drei Theile, nämlich, Ropf, Rumpf
und Glieder.
Der obere Theil meines Ropfs heißt der Schedel,
und rst mit Haaren bewachsen. An beiden Seiten stnd
die Schläfe und die Ohren. Vorn ist das Angesicht.
Da zerqt sich die Stirne, die Augen mit den Augcnbraunen
und Augenlicdcrn, die Nase, der Mund, mit den Lippen
oder Lefzen, die Wangen oder Backen, und das Kinn.
Zwischen dem Kopf und dem Rumpfe ist der Hals,
die Gurgel oder Kehle, uno der Nacken.
Der Rumpf hat zween Theile: den Oberleib und
den Unterleib. Zum 'Oberleibe gehören die Schultern,
der Rücken, die Seiten, die Brust; zum Untcrletbe —
der Bauch, die Hüften und das Kreuz.
D e Glieder heißen Arme und Beine. Jeder
Arm hat drei Theile: Oberarm, Unterarm und Hand.
An
Was ist der Mensch ? — Worauf muß ich zunächst Achtung ge-
den ? — Worauf hernach? — Welches ist der wichtigste und edelste
Theil des Menschen? —
Wie wird der Leib eingetheilt? —
Was bemerkt man am Kopf? —
Was' ist zwischen dein Kopfe und dem Rumpfe? —
Wie viel Theile hat der Rumpf? — Was gehört zum Oberleibe? —
Was zum Unterleibs - —
Wie heißen die Glieder? — Wie viel Theile hat der Arm?
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249
An der Hand sind fünf Finger. Sie heißen der Daum,
der Zeigefinger, der Mittelfinger, der Goldfinger und der
kleine Finger. Zu den Beinen gehören die Schenkel, die
eigentlich so genannten Beine (woran sich das Schienbein,
die Wade, und die Knöchel unterscheiden), und endlich
die Füße, oder Vordcrfüße, mit den Fersen, Fußsohlen
und den fünf Zehen an jedem Fuße.
Mein ganzer Leib besieht aus festen und flüßigen
Theilen. Die festen Theile heißen: Knochen,
Muskeln, Nerven, Drüsen, Adern, Emgeweide, Haut,
Haare, Nagel. Die Nerven entstehen in dem Gehirn
und dem Marke des Rückgrates, welches eine Fortsetzung
des Gehirns ist. Durch die Nerven empfinde ich und
bewege die Glieder des Leibes, mit Hülfe der Muskeln,
deren über 500 am menschlichen Körper gezählt werden,
und welche aus dünnen Fasern oder Fibern, Adern und
Nerven bestehen, die in eine Haut eingewickelt sind und
mein Fleisch ausmachen. Die Drüfen sondern gewisse
Feuchtigkeiten von dem Blute ab.
Aus dem unterschiedenen Grade von Empfindlichkeit
der Nerven und von Reizbarkeit der Muskelfasern,
nebst der verschiedenen Dicke und Zähigkeit, oder aber
Flüßigkeit der Säfte, entstehen die verschiedenen Tempe-
ramente, als: das fanguinische, oder lustige, das cho-
lerische oder hitzige, das melancholische oder traurige,
das phlegmatifche oder schläfrige und wenig empfindliche
Temperament u. s. w.
Rno-
Wie heißen die fünf Finger? —Was gehört zu den Beinen? —
Was zu den Füßen? —
Aus was für Theilen besteht der ganze Leib? — Wie heißen die
festen Theile? — Wo entstehen die Nerven? — Wodurch empfinde
ich? — Wodurch geschieht die Bewegung der Glieder? — Wie
viel Muskeln gibts am menschlichen Körper? — Was geschieht
durch die Drüsen? —
Woher enchehen die Temperamente? — Wie viel Haupt-Tent-
peramente gibts? — Wie heißen sie? —
,< ■
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3á5
zige eine ganze Haushaltung ernähren kann rc. — Alle
diese Palmen wachsen nicht in unsern Gegenden, son-
dern vorzüglich und eigenrüch in den übrigen Weltthei-
len, außer Europa.
Das Thierreich
enthält alle diejenigen Geschöpfe in sich/ welche nicht
bloß leben und wachsen / sondern auch durch Ginne em-
pfinden/ (faft alle) ihren Ort nach eigenem Bedürf-
niß und wtllkübr verwechseln können, ihres Glei-
chen, durch zweierlei Geschlecht, fortpflanzen/ und sterben.
Bei den Thieren merkt man sich den Ropf, den
Rumpf und die Glieder. Zwilchen dem Kopf und
Rumpf ist der Hals; der Rumpf wird bei einigen in
den Vorderleib oder die Brust, und in den Hinter-
leib oder Bauch eingetheilt- Zu den Gliedern aber ge-
hören die Füße, deren einige Thiere vier, andere zween,
noch andere wenigstens sechs, andere aber gar keine
haben.
Alle Thiere sind mit einer Haut umgeben, die bei
einigen hart, bei andern weich; bei einigen mit Haa-
oder Federn, bei andern hingegen mit Schuppen oder
Schildern bedeckt ist; und viele derselben verwechseln jähr-
lich , oder noch öfter, ihre Haut, ihre Haare, und Federn»
Unter der Haut liegen Fett, Fleisch, Knochen,
Knorpeln und eine Menge Adern, davon einige mit
Blut, andere mit einem weißen Saft angefüllt sind.
Doch
Wo wachsen sie? —
Wie heißt das dritte Naturreich ? — Was für Geschöpfe ent-
hält das Thierreich in sich? —
Was bemerkt man sich bei den Thieren überhaupt 7 — Wie
wird der Numpf eingetheilt? — Was gehört z« den Gliedern?
— Haben alle Thiere gleich viel Füße? —
Womit sind alle Thiere umgeben? — Ist diese Haut bei allen vo»
gleicher Beschaffenheit? — Behalten sie immer dieselbe Haut? tt.
Was liegt unter der Haut?
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Adler, von der Milbe bis zum Elephanten, keine Lücke
oder Sprung; sondern auf eine jede Gattung niedriger
Geschöpfe, fplgt eine andere Gattung von höherer Art.—
Aber auch im allerkleinsten Thierchen ist die unendliche
Macht, Weisheit und Güte des Schöpfers eben so un-
verkennbar als im größten; und wohin wir nur immer
unsere Blicke wenden, werden wir zur ehrerbietigen Be-
trachtung und Bewunderung eben dieser unendlichen Grö-
ße, Weisheit, Gme und Macht des anbethungswürdi-
gen Urhebers aller Wesen aufgefordert. —
Das ganze Thierreich läßt sich, nach der bemeldten
Stufenfolge, überhaupt, und zur bequemen Uebersicht
des Ganzen, in sechs große Massen oder Ordnungen
eintheilen: nämlich, in Würmer, Infecren, Amphi-
bien, Fische, Vögel und Landchiere, deren König
der Mensch ist, und deren äußere Merkmale folgender
Vers angiebt.
Würmer, — nackend, dehnen sich in der Feuch-
tigkeit, sind stumm;
Insecten, — gekerbet, hüpfen im Trocknen,
sausen;
Amp hibten, —glatte Haut, kriechen in der
warme, zischen;
Fische, - schuppichl, schwimmen im Wasser,
schmatzen;
Vögel — fcdericht, fliegen in der Luft,
singen;
Säugende Thiere, —haartcht, gehen auf
der Erde, reden *).
*) Neben, nicht wie der Mensch: sondern auf thierische Art,
La jedes' scmen eigenen Laut von sich geben kann,
Auf
Wie so? — Ist die Herrlichkeit Gottes etwa nur in den großen
ansehnlichen Thieren sichtbar? — Werden wir nicht bei einem
jeden Anbttck der Natur zur Bewunderung derselben aufgefor-
dert? —
In wie viel Klassen läßt sich das Thierreich eintheilen? —
Wie werden sie genannt?—Wie heißt Lerders. der Liemexk-
male jeder Klasse angiebt? —
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— , 347
Auf der niedrigsten Stufe der Thiere stehen als»
die Würmer, die ohne Knochen / Füße und Flügel
sind / sich nicht häuten noch verwandeln, und sich, ver-
mittelst ringförmiger Absätze des Leibes, bewegen.,—
Zu der allerunterften Gattung dieser Würmer gehören
die Infusionskhierchen / die nur durch die stärksten
Vergrößerungsgläserzu Tausenden in einem Tropfen ge-
wisser Feuchtigkeit können gesehen werden; die Poly-
pen oder pflanzenthicre, die Rorallen rc. ferner die
Schalenthiere oder Conchylien , nämlich die man-
cherlei Gattungen von Austern/ Schnecken und Mu-
scheln ; — so dann die Regenwürmcr, Blutigel und
die Eingeweidewürmer in den Körpern der Menschen
und Thiere: als: der Fadenwurm, Spulwurm/
Bindewurm und Bandwurm rc.
Auf der schon merklich höher» Stufe der Thiere
stehen die Infecten, deren tausendfache Arten und
zahllose Heere im ganzen Thierreiche die größte Zahl
ausmachen: Sie sind kleine Thierchen, die auf mehr
als vier Füßen kriechen, sich einige Mal häuten und
verwandeln, auch mit Fühlhörnern und Luftröhren an
den Seiten versehen sind. Sie haben weder Nase noch
Ohren. Die meisten haben zween oder vier außeror-
dentlich dünne Flügel, theils mit, theils ohne deiner-
ne Decken; und die Zahl der Füße gehet von sechs
bis über zwei hundert. — Alle Infecten lassen sich in
7 Ordnungen oder Rlassen eintheilen. Zur ersten
Ordnung gehören diejenigen, so harte Flügeldecken
haben, als'die vielen Gattungen von Rasern, wozu
das Johanniswürmchen, der Erdfloh, die Scha-
be,
Welche Klasse von Thieren stehet auf -er untersten Stufe im
Lhierreiche? —Welches ist die allgemeine Eigenschaft der Wür-
mer? — Welche gehören zu der allerkleinsten und untersten
Gattung? — Was folgen darauf für Gattungen? — Welche
noch mehr? —
Wer weiß von einigen dieser Würmer was Nützliches zu er-
zählen ? —Welche Klaffe von Thieren folgt auf die Würmer? —
Was für allgemeine Eigenschaften haben die Infecten? —Noch
mehr Eigenschaften? — In wie viel Ordnungen lassen sich die
Infecten eintheilen? —Welche gehören zur ersten Ordnung?-»
349
S bis 14 und mehr Füßen, deren Kopf mit der Brust
vereinigt ist. Darunter gehören die Milbe, als diera-
semilbe, die Auoschlagsmilbe u. dergl., die Rrebs-
sptnne, die Spinne von 51 Arten, darunter die Rreuz-
spinne, die Hausspinne und die Tarantel gehören;
ferner die Scorpione; so dann die Rrebse, darunter
die Rrappen von wohl 10 Pfund schwer, und die eigent-
lichen Rrebse gehören; und endlich der Rellerwurm
oder Relleresel rc. — c) Die ungeflügelten Insccten,
mit sehr vielen Füßen; alö der flache Vieifuß, und
der cylindrische Vielfuß von ungefähr 200 Füßen.
Zur noch höhern Stufe der Thiere gehören die
Amphibien oder beidlebtgen Thiere, die so
wohl im Wasser als auf dem Lande leben können.
Sie sind mehrentheilö von fchleimichkaltem Körper,
schaudernden Ansehen, gräßlichem, heimtückisch - schie-
lenden Gesicht, üblem Gerüche, heischerm Tone, gif-
ttgem Bisse, trägem Gange, zähem Leben, knorpelarti-
gen Gerippe; haben entweder einen mit Schildern
gedeckten, oder schuppicht gepanzerten, oder nackten
Leih, und wohnen gerne, außer dem Wasser, an un-
reinen und schmutzigen Orten. — Wir theilen sie hier
in drei Hauptordnungen ab, nämlich in kriechen-
de, schleichende und schwimmende 'Amphibien—
Zu den auf vier kurzen Füßen kriechenden Am-
phibien gehören die Schildkröten, die in Meer-
Fluß -und Erdschildkröten unterschieden werden, und
unter deren ersten Gattung die Riesenschildkröte 500
bis 700 Pfund wiegt; ferner die vielen Gattungen
von Eidechsen, darunter der so hart gepanzerte Rro-
kodill, welcher, mit dem Schwänze, wohl 20 bis
30 Schuh lang ist; ferner die gemeine Eidechse,
der
Und welche zur 3ten Klasse? —
Welche unter diesen Jnsecten sind dem Menschen am nützlich-
sten? — Wer weiß von denselben am meisten zu erzählen? —
Welche Thierklasse folgt auf die Jnsecten? — Was für allge-
meine Merkmale und Eigenschaften haben die Amphibien? —•
In wie viel Hauptordnungen werden sie abgetheilt? — Welche
Gattungen gehören zu den kriechenden Amphibien? —•
350
derchameleon, der Basilisk, der Salamander, der
fliegende Drache, oder die geflügelte Eidechse, so wie
auch die Frösche und Rröken zu bemerken sind. — Zu
den schleichenden Amphibien gehören die vielen
Gattungen von theils sehr giftigen, theils ungiftrgen
Schlangen, alö: die fürchterlichen Rlapperscylan-
gen, worunter die Schauerschlange die allergiftigste
ist; die Ochsen-oder Riesenschlangen, deren eimge
über 30 Schuh lang sind; die giftigen Nattern, darunter
die Brillenschlange und der Vlper zu bemerken; fer-
ner, die Aal-oder Hausschlangen, die Ringelschlan-
gen und die Blindschleichen- - Zu den schwim-
menden Amphibienaber gehören die Neunaugen
oder Pricken, die Lampreten, die fürchterlichen Hai^
sische, die Nochen- Störe Hausen, (davon die Hau-
senblase ), die Bein - Igel - Horn - und Nadelstsche rc.
Auf die Amphibien folgen nunmehr die Fische,
als die schwimmenden Bewohner der Meere, Seen,
Flüsse und Teiche, die keine Füße haben, und sich, durch
Hülfe der Floßfedern und der Luftblase, im Wasser
bewegen. — Da ihre Einchcilung hie etwas zu künst-
lich und weitläufig seyn würde; so begnügen wir uns
nur einige merkwürdige Gattungen derselben zu benen-
nen , als: der ungeheure wohl 60 bis loo Schuh lange
wallfisch, der Nordkaper, die Meerschweine, der
Säbelfisch, der Schwertfisch, der Raveljau (der,
wenn er gedörrt ist- Stockfisch, und eingesalzen Lab-
berdan heißt), der Schelflsch . der Dorsch, der Rotz-
fisch, der Stutzkopf, die Butte oder Scholle, der
Lippenfisch, der Aal, der Bars, die Makrele, die
Meerbarbe, der fliegende Fisch, ferner der Wels,
der
Welche zu den schleichenden? — Welche aber zu den schwim-
menden? —
Welche Amphibien sind den Menschen nützlich? — Welche
gefährttch? — Wer weiß von den Amphibien was merkwürdi-
ges zu erzählen? —
Welche Tbierktasse folgt auf die Amphibien? — Was sind
die Fische für Thiere überhaupt? — Welches sind die merkwür-
digsten Gattungen derselben? —
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234
Wer nicht fort geht, geht zurücke ; Unsre schnellen au-
genblicke Gehn vor sich, nie hinter sich! Das ist mein, was
ich besitze, Diese stunde, die ich nütze! Die ich hoff', ist
die für mich?
Jeder tag, ist er vergebens? Ist im buche meines le-
bens, Nicht ein unbeschriebnes blatt! Wohl dann! mor-
gen so wie heute, Steh" darin, auf jeder feite, Von mir
eine gute that!
. Ein alter Landmann an seinen Sohn.
Mcl. Mein Gott, das Herz ich bringe dir.
Heb immer treu und redlichkeit, Bis in dein kühles
grab; Und weiche keinen fingerbreit Von Gottes wegen
ab!
Dann wird die sichel und der pflüg In deiner Hand so
leicht! Dann singest du beim wasserkrug, Als wär dir
wein gereicht!
Dann wirstchu, wie auf grünen au'n, Durchs pilger-
leben gehn; Danmlqnnst du ohne furcht und grau'n
Dem tod ins cmgemn:
___________
40. Der fromme Tagelöhner.
D.
'u aller menschen Gott und Herr! Anbethen will ich
dich und loben. Du bist mein Gott nicht weniger, Als
aller, die du hoch erhoben.
Nicht alle konnten reiche seyn. — Verschiedenheit erhält
das ganze. Verschieden ist der sterne schein: Verjchleden
erde, bäum und pflanze.
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250
Rnochen am Hopfe sind: die Hirnschale, die Kinn-
backen , das Zungenbein, die Zähne, welche man in
Schneidzähne, Aug - oder Eckzähne und Backenzähne un-
terscheidet, und deren ein erwachsener Mensch zwei und
dreißig zu haben pflegt. — Rnochen am Rumpfe sind:
das Brustbein, der Rückgrat, weicher aus kleinen Wirbel-
beinen besteht, die Rippen, auf leder Seite zwölf, die
Hufcheine, das sogenannte heilige Betn, und das Bürzel-
bein.
Die Rnochen in den Armen und Beinen sind
lange, mit Mark angefüllte Röhren. Die biegsamen und
sehr gelenkigen Hände und Füße bestehen aus emer Menge
kleinerer Knochen. An dem Körper eines erwachsenen
Menschen werden 256 Knochen gezählet, welche auf die
weiseste und geschickteste Art beisammen gefügt jmd. Die
Knochen können an dem menschlichen Körper überhaupt
mit den Balken an einem Gebäude verglichen werden.
Eingeweide im Oberleibe sind: das Herz und die
Lunge mit der Luftröhre. Im Unterleibe: der Magen,
die Gedärme, das Gekröse, die Leber, die Milz, die
Nieren sammt der Harnblase. Zwischen der Brust und
dem Unterleibe liegt das Zwergfell.
Die flüßigen Theile des Leibes sind: der
milchige Nahrungssaft, der nachher zu Blut wird, aus
welchem Blute ferner die übrigen Feuchtigkeiten: der
Speichel, die Galle, der Schweiß, die Thränen rc. be-
reitet werden.
Das
wie heißen die Knochen am Kopfe? — Wre werden dre Zähne
eingetheilt? — Wie viel Zähne kann ein erwachsener Mensch ha-
den ? — Welches sind die Knochen am Rumpfe? —
Was sind die Knochen in den Armen und Beinen? — Wie viel
Knochen werden an dem Körper eines erwachsenen Menschen gezäh-
let ? — Womit kann man die Knochen an dem menschlichen Lewe
Vergleichen?
Welches sind die Eingeweide im Oberleibe? —Und im Unter«
keibe? Wo liegt das Zwergfell? —
Welches sind die flüßigen Theile des Leibes? —
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